Am 12. September 2019 fand bereits zum zweiten Mal für alle 8. Klassen der Keimgasse der „Tag gegen Diktaturen“ statt.

Im Rahmen des GSP-Unterrichts organisierte deshalb Mag. Yvonne Hillebrand für die 8ar einen durchaus intensiven Exkursionstag in der Wiener Innenstadt, der es den Schülern und Schülerinnen ermöglichen sollte, neue Einblicke in die grausame NS-Geschichte Österreichs zu gewinnen.

Unsere Exkursion begann pünktlich um 7.40 Uhr am Mödlinger Bahnhof, von wo aus wir öffentlich zu unserer ersten Station des Tages, zur Gedenkstätte Steinhof, fuhren. Dort angekommen erhielten wir eine interessante Führung durch die aktuelle Ausstellung „Der Krieg gegen die ‚Minderwertigen‘“, die den Schülern und Schülerinnen erschreckende Details zu den Medizinverbrechen der Nationalsozialisten in Wien eröffnete und zu spannenden Diskussionen über Begriffe wie „NS-Euthanasie“ oder „Aktion T4“ einlud.

Die zweite Station unserer Exkursion war dann die Dauerausstellung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW), die nicht nur diverse Widerstandsbewegungen in der NS-Zeit sowie deren Verfolgungen durch die Nationalsozialisten thematisiert, sondern auch die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit von 1945 bis in die Gegenwart zeigt. Erfreulicherweise konnten wir diesen Ausstellungsbesuch sehr interaktiv gestalten, vor allem auch weil ein Großteil der 8ar bereits im Mai 2019 nach Auschwitz gereist war, um sich intensiv mit diesen Themen an historischen Originalschauplätzen zu befassen und daher ein dementsprechend großes Vorwissen mitbrachte.

Nach einer kurzen Mittagspause stand schließlich noch ein thematisch passender Spaziergang durch die Wiener Innenstadt am Programm. Dabei besuchten wir – begleitet von einem auf die jüdische Geschichte Wiens spezialisierten Kulturvermittler des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ) – in einem eineinhalb-stündigen Rundgang zum Thema „Wir und die Anderen“ die wichtigsten Mahnmale der NS-Vergangenheit in Wien und beschäftigten uns an den Orten des Geschehens mit Biographien von Menschen, die zur NS-Zeit ausgegrenzt, verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden.

Um die vielen bedrückenden Bilder, die sich im Laufe des Tages in unseren Köpfen aufgetan haben, noch einmal in Ruhe reflektieren zu können, vor allem aber auch um die Exkursion gemütlich ausklingen lassen zu können, gönnten wir uns zum Abschluss noch einen guten Kaffee mit Apfelstrudel im wohl typischsten Wiener Kaffeehaus, das es gibt: im Hawelka.

Ein herzliches Dankeschön gilt natürlich Mag. Monika Lichtenegger, KV der 8ar, die uns an unserem „Tag gegen die Diktaturen“ begleitet hat!

Text: Yvonne Hillebrand
Fotos :Monika Lichtenegger, Yvonne Hillebrand