In diesem Schuljahr veranstaltete das BG/BRG Keimgasse auf Initiative von Frau Mag. Karin Schimon erstmals einen „Tag gegen die Diktatur“ für alle 8. Klassen. Die 8BR und 8M besuchten im Rahmen dieser Veranstaltung am Donnerstag, dem 20. 9. 2018, das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) in Wien.

Während die 8BR bereits in der Früh nach Wien gefahren war und dort eine überaus interessante Führung durch das DÖW erhielt, trat die 8M erst um 10.00 Uhr die Reise in die Wipplingerstraße im 1. Bezirk an, wobei sie in der Schnellbahn eine kurze Einführung zum Thema „Hakenkreuz über Österreich – Gründe für den Widerstand“ durch ihre langjährige ehemalige GSP-Lehrerin Mag. Silvia Krumpholz-Pichler erhielt. (Zur Erläuterung: In den M-Klassen hört der reguläre Geschichtsunterricht mit dem Ende der 7. Klasse auf, danach kann man ihn nur noch im Rahmen eines vertiefenden Pluskurses besuchen, was auch 7 Schülerinnen und Schüler der 8M derzeit tun.)

Anschließend begab sich die Gruppe zum Judenplatz, wo sie neben dem Lessing-Denkmal auch das berührende Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Shoah von Rachel Whiteread betrachteten. Dieses stellt einen überdimensionalen Quader dar, dessen Außenflächen zugleich als nach außen gewendete Bibliothekswände gestaltet sind. Die Flügeltüren dazwischen, welche die Möglichkeit des Kommens und Gehens andeuten, sind jedoch ohne Türklinken und daher für immer geschlossen. Auf den Bodenfliesen, die im Sockel des Mahnmals eingelassen sind, sind die Namen jener Orte festgehalten, an denen österreichische Juden während der NS-Herrschaft von NS-Tätern ermordet worden sind.

Um 11.30 Uhr begann schließlich auch für die 8M die äußerst interessante Führung durch das DÖW, die sich zuerst mit dem Austrofaschismus und den Folgen des sogenannten Anschlusses befasste, ehe sie auf den NS-Terror und die Verfolgung von Juden, Roma und Sinti, Homosexuellen, Kärntner Slowenen und anderen Gruppen, aber auch auf das Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten einging. Ein Bereich widmete sich natürlich dem Widerstand gegen das NS-Regime. Im letzten der drei Ausstellungsräume lag der Schwerpunkt auf dem Schicksal der Verfolgten, also Zwangsarbeit, Einlieferung ins KZ und Emigration, er setzte sich aber auch mit der Rolle Österreichs nach 1945 kritisch auseinander.

Der Besuch des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes bot den Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen eine gute Möglichkeit, sich mit diesem überaus schwierigen und sensiblen Kapitel der österreichischen Geschichte – nach dem Besuch in Mauthausen und dem Interview mit einem Zeitzeugen in der 7. Klasse –  neuerlich auseinanderzusetzen sowie bereits Gelerntes zu festigen.

Text und Fotoshow von Mag. Silvia Krumpholz-Pichler

Nähere Informationen findet ihr unter:

https://www.doew.at/