Das Stadttheater Mödling zeigt
„Mittsommernachtsexkomödie“ von Woody Allen
„Der Mensch besteht aus zwei Teilen – seinem Gehirn und seinem Körper. Aber der Körper hat mehr Spaß.“
Adriana und Andrew erwarten in ihrem Häuschen am Walde alte Freunde, sind in ihrer Vorfreude aber durch ein Problem abgelenkt: tote Hose im Bett. Die Ehefrau reagiert mit Kopfschmerzen auf die eher schwachen Verführungsversuche ihres trottelig-liebenswürdigen Gatten, der wiederum seinen Kick in selbstgebastelten Erfindungen und nicht in erotischen Eroberungen sucht und dies mit den Worten: „Weil ich keinen Sex mehr habe, kann ich jetzt fliegen“, kommentiert.
Aber als Ariel, die einstige Flamme von Andrew, als die Verlobte von Adrianas Cousin Leopold in der Landidylle auftaucht, wird in dem ehemaligen Fast-Liebespaar eine vor Jahren verpatzte erotische Erinnerung wach, und bei all seinen Bemühungen, ein guter Gastgeber für die jetzt anreisenden übrigen Freunde zu sein, plagt Andrew seine testosterongesteuerte Fantasie. Doch auch bei Maxwell, dem „bindungsgebremsten Macho“, schnellt das erotische Barometer hoch, denn er kann Ariel „so gut riechen“. Diese aber, offenbar im Zustand geistiger Selbstbeherrschtheit, will schon am nächsten Tag Leopold heiraten. Leopold, den in die Jahre gekommenen, abgeklärten Professor, wiederum plagen sehr bald Altherrenfantasien: Ausgerechnet auf Dulcy, die junge Geliebte von Maxwell, richtet sich sein Begehren, was er mit den Worten: „Ich glaube, dass sie eine Affäre vertragen könnte“, ausdrückt.
Die männlichen Konkurrenten belauern einander, die Frauen hingegen heben eifersüchtig ihre Nase in den zauberischen Waldwind. Jeder will behalten, was er hat, begehrt aber zugleich, was ihm die gesellschaftliche Moral verwehrt. Doch die erotischen Begierden sind unter der bürgerlichen Zivilisationsschicht nur notdürftig kaschiert. Woody Allen führt Begierden wie Bürger auf das Unterhaltsamste vor; seine erfolgreiche Filmvorlage hat er inspiriert von William Shakespeares „Sommernachtstraum“ geschrieben.
Die Inszenierung im Stadttheater Mödling ist sehr unterhaltsam und witzig, aber nie vulgär oder gar ordinär, und die Darstellerinnen und Darsteller sind in ihren Rollen großartig.
Inszenierung: Marcus Ganser
Raum: Marcus Ganser/ Martin Gesslbauer
Kostüm: Alexandra Fitzinger
Es spielen: Eszter Hollósi, Monika Pallua, Selina Ströbele, Peter Faerber, Marcus Ganser, Alexander Rossi
Premiere: 28. April 2018, Beginn: 19:30 Uhr
Weitere Termine: 03.05. – 12.05. 2018, jeweils Do – Sa, sowie Di, 08.05.2018, Beginn jeweils um 19:30 Uhr, und Sonntag, 06.05.2018, Beginn: 17:00 Uhr
Reservierung und Info: 02236/ 42 999
Homepage: www.stadttheatermoedling.at
Kartenpreise: Kategorie A: 30 €, Kategorie B: 24 €, Kategorie C: 18 €, Kategorie D 13 €
Kartenreservierung erforderlich. Ermäßigung für Gruppen, Schüler, Studierende und Ö1 Club-Mitglieder.
Fotos dieser Produktion findet ihr unter:
https://bettinafrenzel.wordpress.com/2018/04/28/mittsommernachtsexkomoedie-theater-zum-fuerchten/
Fotocredit: Bettina Frenzel.
Aufgrund der Erkrankung der Hauptdarstellerin wird übrigens die geplante Produktion von „Fettes Schwein“ von Neil LaBute auf die Saison 18/19 verschoben.
